Grenzen setzen ohne zu verletzen

In körperlich-emotional betonten Lebensbereichen sind klare Grenzen zum Selbstschutz und eine respektvolle Kommunikation wichtig, um Konflikte zu lösen oder besser noch: Sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Viele Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen haben Schwierigkeiten, sich für andere verständlich auszudrücken und schießen in Aktion und Reaktion gern über das Ziel hinaus. 

Wie können wir also unseren eigenen Raum schützen, ohne dabei unsere Mitmenschen zu verletzen oder zu enttäuschen? Und wie artikuliere ich ein deutliches NEIN, das auch als solches von meinem Gegenüber ernstgenommen wird? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Workshops “Nein heißt Nein” von Alexandra Theermann (Praxis achtern Diek, Hollern-Twielenfleth) für die Bewohnerinnen und Bewohner der Laurens-Spethmann-Häuser in Neu Wulmstorf. 

Die Basis des Workshops bildete die Untersuchung des eigenen “Nein”-Gefühls, um dieses anschließend in Rollenspielen auf eine konstruktive Weise auszudrücken. Eine besonders anspruchsvolle Übung war das Partnergespräch, bei dem in 2-3er-Gruppen Szenarien durchgespielt wurden, in denen ein klares Nein verbal und körpersprachlich zu setzen und auf die Reaktion des Gegenübers zu achten war. Als hilfreiche Technik hat sich dabei die sogenannte Respektbremse erwiesen, welche anhand von Begegnungsübungen und einem einprägsamen Rap verinnerlicht wurden.  

Am Ende des sehr intensiven und mit vielen praktischen Übungen gespickten 1-Tages-Workshops fühlten sich die Teilnehmer*innen gestärkt und besser gerüstet, um in ihrem Alltag klarere Grenzen zu setzen, solche aber auch selbst zu akzeptieren. 

Der Workshop war ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einer gesunden und respektvollen zwischenmenschlichen Interaktion unserer Bewohner*innen untereinander. Möglich gemacht hat ihn die Cargill GmbH, Hamburg, die sich mit einer Spende von 1.000 € für die persönliche Weiterentwicklung unserer Bewohner*innen stark macht. Herzlichen Dank für dieses großartige Engagement! 

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